Ein Lehrplan ist ein Leitfaden und ein Planungsinstrument für die Lehrpersonen und umschreibt Ziele, die im Schulunterricht erreicht werden sollen. In erster Linie dient er auch als Orientierung für die Lehrmittelentwicklung. Der Lehrplan 21 enthält wie bisher Inhalte, Wissen und Fertigkeiten; das Wissen und die fachliche Bildung bleiben zentral. Der Schule wird eine zentrale Rolle bei der Unterrichtorganisation, der Wissensbildung und der Begleitung des Lernens zugeordnet. Der Lehrplan 21 unterstützt die Eigenständigkeit der Lehrpersonen, denn die Methodenfreiheit bleibt gewährleistet. Wie bisher obliegt es den Lehrpersonen mit ihrer Professionalität einzuschätzen, wann und mit welchen Mitteln sie Leistungen der Schülerinnen und Schüler beurteilen. Die Berufsbildung arbeitet bereits seit Jahren kompetenzorientiert (Fachwissen im Einklang mit Arbeitsmethodik) und auch in den Schulen ist man mit der Verknüpfung von Wissen und Lernzielorientierung schon lange auf dem Weg dazu. Dies entspricht den Anforderungen der heutigen Gesellschaft. Da der heute noch gültige Lehrplan aus dem Jahr 1992 ohnehin überarbeitet werden muss, sind die Synergien – auch die finanziellen – mit dem Lehrplan 21 zu nutzen. Dabei muss der nahtlose Übergang in die Sekundarstufe II (Berufslehre, Gymnasium und FMS) gewährleistet bleiben.
Fazit: Die vorliegende Initiative ist abzulehnen, weil sie die Weiterentwicklung der Schule zu einer modernen, fortschrittlichen Volksschule formell behindert. Die Umgestaltung der Schule, die sich nach den Anforderungen der Gesellschaft richtet, hat schon längst begonnen und wird mit dem Lehrplan 21 nur noch festgehalten. Mit dieser Initiative schadet man der Schule, aber insbesondere den Schulkindern, die auf ein Leben in der heutigen Gesellschaft vorbereitet werden sollen. Die Initiative führt in die bildungspolitische Isolation und macht den Kanton Solothurn für Familien und Unternehmen unattraktiv. Zudem werden erhebliche Mehrkosten verursacht.
Weitere Auskünfte: Mathias Stricker 078 633 48 23