Solidarität heisst teilen!

An der diesjährigen 1. Mai-Feier in Balsthal forderte Regierungsrat Peter Gomm zur Solidarität auf und machte keinen Hehl aus seiner Missbilligung von Zeitgenossen, welche den Hals nie vollkriegen.

Für Peter Gomm stimmt die Redewendung „alles neu, macht der Mai“ leider nicht. Noch immer muss man an den 1. Mai Feiern darauf hinweisen, dass die Einkommensschere zwischen denjenigen, die viel verdienen und denen, die gerade genug zum Leben haben, weiterhin grösser werde. Der Anstieg von Energiepreisen und Krankenkassenprämien senke die Kaufkraft der privaten Haushalte, aber auch für viele kleinere Firmen verschlechtere sich die Situation. Ein ansehnlicher Teil des Wirtschaftswachstums des vergangenen Jahrzehnts sei bei Leuten angekommen, die den Hals einfach nicht voll genug bekämen.
Weiter kritisiert Gomm den ruinösen Steuerwettbewerb, welcher der öffentlichen Hand die Mittel entziehe und somit den Staat schwäche. Von Steuersenkungen profitieren nur einkommensstarke Schichten. Alle andern merken kaum etwas davon. Es gelte, die sozialen Errungenschaften zu erhalten und weiterhin an der sozialen Gerechtigkeit zu arbeiten. 
Oekologie müsse auch in der Wirtschaft ihren Platz bekommen, führte Gomm weiter aus, und ohne neue Gesetze könne man die durchschnittlich um 20 % kleineren Löhne der Frauen denjenigen der Männer angleichen. Konsequentes Handeln und eine Familienpolitik, welche diesen Namen verdiene, würde etliches möglich machen. Dafür brauche es anständige Kinderzulagen, familienfreundliche Arbeitsbedingungen, familienergänzende Kinderbetreuung, Tagesschulen, u.a.m. Die Schweiz könne es sich ganz einfach nicht leisten, auf die Arbeitskraft von Frauen mit guter Ausbildung zu verzichten. 
Die Gegner von mehr Solidarität kämpfen stets mit dem gleichen Mittel: Angstmache. Alle Kräfte, die sozialverträglich handeln, gesellschaftspolitisch offen sind und denen die Angstkampagnen ein Gräuel seien, müssten zusammenstehen, wünschte sich Gomm. Es brauche ein klares Bekenntnis gegen Fremdenhass, für friedliches Zusammenleben der Kulturgemeinschaften und für einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen, damit die Schweiz eine Chance habe. Neid dürfe unser Denken und Handeln nicht leiten.Die Solothurner Regierung höre von etlichen ansässigen Firmen, dass es dringend mehr Arbeitskräfte, Fachleute und Ingenieure brauche. Grenzen und Kontingentierung seien somit unverständlich.
Der 1. Mai stehe für Entwicklung sozialer Perspektiven, meinte der Landammann. Die Schweiz könne stolz darauf sein, Gewerkschaften zu haben. Es werde auch in Zukunft Gewerkschaften brauchen, die sich für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einsetzten. 
Es gebe in unserem Kanton Firmen, welche trotz Finanz- und Währungskrise in den letzten drei Jahren zu ihren Mitarbeitenden gestanden seien und eine funktionierende Sozialpartnerschaft gelebt hätten. Diese gelte es zu pflegen.
Zum 123. Mal werde der erste Mai heute gefeiert. Einmal mehr stehe der Gedanke der internationalen Solidarität im Zentrum aller sozialen Bewegungen! Solidarität heisse, sich anstrengen, der Schneckenhausmentalität ein Ende setzen und über
die eigene Nasenspitze hinaussehen. Solidarität bedeute ganz einfach: teilen. 
Peter Gomm erntete viel Applaus und Zustimmung für seine Ausführungen. Gerne sassen die Sozialdemokraten aus Thal und Gäu und gleich oder ähnlich Gesinnte bei einem kleinen Imbiss gemütlich beisammen. Mitarbeitende aus dem Claro-Laden haben für diesen Anlass Faires gebacken und ausgeschenkt. (tjb)

Für Fragen: Thomas Jeker, Tel. 079 335 37 30

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