Dieser Text erscheint im Rahmen des neuen Kantonsrats-Newsletter an alle Mitglieder der SP Kt. Solothurn vom September 2025.
Link: Hier kann der Beitrag in einfacher Sprache gelesen werden.
Im Kanton Solothurn sollen weiterhin überbetriebliche Kurse für Medizinische Praxisassistentinnen stattfinden. Da das bisherige Ausbildungszentrum in Grenchen räumlich an seine Grenzen stösst, beschloss der Kantonsrat eine Anschubfinanzierung für eine Weiterführung in Olten.
Medizinische Praxisassistentinnen und -assistenten (MPA) sind unentbehrlich für die Hausarzt-Medizin im Kanton. Für deren Ausbildung betreibt die Gesellschaft der Ärztinnen und Ärzte des Kantons Solothurn (GAeSO) in Grenchen ein Zentrum für überbetriebliche Kurse. Da die Zahl der Auszubildenden laufend steigt, wird der Platz in Grenchen zu knapp. Eine neue Lösung beim Bildungszentrum der Elektroinstallateure in Olten ist in Sicht; dort soll ein grösserer Campus für Berufsbildung entstehen. Der von der GAeSO gespiesene Fonds wird weiterhin den Betrieb der Kurse finanzieren, hingegen reichen die Mittel für die Startinvestitionen nicht aus. Ein überparteilicher Auftrag verlangte deshalb von der Regierung, dass der Kanton einen einmaligen Beitrag von 500 000 Franken an den Aufbau des Bildungszentrums leistet. Ein entsprechendes Gesuch der GAeSO hatte das Amt für Berufsbildung, Mittel- und Hochschulen zuvor abgelehnt, da es nicht über die entsprechenden Mittel verfügt.
Der Auftrag war im Rat unbestritten, der Tenor klar: Wenn es im Kanton keine Ausbildungsstätte für MPA mehr gäbe, würden die Auszubildenden in andere Kantone abwandern, was für die Hausärztinnen und -ärzte verheerend wäre. Auch Fraktionssprecherin Nicole Wyss argumentierte für SP/junge SP auf dieser Linie: «Es geht um die medizinische Grundversorgung im Kanton. Ohne MPA ist eine regionale Abdeckung nicht möglich. Wenn aber die Ausbildung nur in anderen Kantonen angeboten würde, wäre der Nachwuchs bei uns gefährdet.»
Auch die Regierung war gleicher Meinung. Sie wies jedoch darauf hin, dass das Problem nicht nur bei den MPA besteht, sondern auch bei anderen Berufen im Gesundheitswesen, deren überbetriebliche Kurse in Grenchen angesiedelt sind. Ein weiteres Gesuch für einen Investitionsbeitrag sei abzusehen. Die Regierung überzeugte deshalb den Kantonsrat von einer Formulierung, die gleich auch das Vorgehen für weitere gleichartige Fälle regelt. Vermutlich wird das Thema bereits im November wieder auf der Traktandenliste stehen.
Präsidium SP/junge SP Fraktion
Für Fragen oder Rückmeldungen zum Kantonsrats-Newsletter