Die SP MigrantInnen Solothurn treten bei den Kantonsratswahlen erstmals in allen fünf Wahlkreisen mit zwölf Kandidierenden aus der Migrationsbevölkerung auf den Wahllisten der SP an. Das Wahlmotto der SP MigrantInnen Solothurn lautet «Diversität anerkennen und Chancen nutzen». Ziel ist eine angemessene Vertretung im Kantonsrat.
Neben der Unterstützung der Wahlthemen der SP Solothurn werden sich die Kandidierenden der SP MigrantInnen Solothurn im Wahlkampf mit gleichen Chancen und gleichen Rechten für alle und dem Schutz vor Diskriminierung wegen Herkunft oder Religion befassen. „Voraussetzung hierfür ist eine angemessene Vertretung von Personen mit Migrationshintergrund in den Behörden, Institutionen und der Politik“, sagt Sutha Ganapathipillai, Co-Präsident der SP MigrantInnen Solothurn. „Heute wäre es undenkbar, dass Parteien allein Männer als Kandidierende aufstellen und keine Frauen. Leider kommt es aber immer noch vor, dass die Migrationsbevölkerung in vielen politischen Gremien oder auch der Polizei stark untervertreten ist.“ Er ist zuversichtlich, eine breite Unterstützung zu erhalten. Viele wollen die Solidarität und den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken und wollen deshalb Menschen mit Migrationshintergrund zu einer eigenen Vertretung verhelfen.
„Ein Viertel der in der Schweiz lebenden Bevölkerung hat kein Stimm- und Wahlrecht und ist somit von politischen Prozessen weitgehend ausgeschlossen. Die Einbürgerung muss erleichtert werden. Zufall und Willkür dürfen im Einbürgerungsverfahren keinen Platz mehr haben!“ betont Sutha Ganapathipillai weiter. „Ich kenne Leute, die seit über 35 Jahren in der Schweiz leben und immer noch keinen roten Pass haben – weil sie aufgrund ihrer Ausbildung oder Arbeitsstelle umziehen mussten und deshalb die kantonalen oder kommunalen Wohnsitzfristen zur Einbürgerung nicht erfüllen. Sie sind hier zur Schule gegangen, haben hier ihre Ausbildung gemacht und zahlen seit Jahren ihre Steuern hier. Das sind doch keine ‚Ausländer‘!“
Für die SP MigrantInnen ist klar: Gesellschaftlicher Fortschritt beruht darauf, allen in Bildung und Arbeit die gleichen Chancen zu bieten. „Es geht um Solidarität, gerade in dieser schwierigen Corona-Zeit. Nur gemeinsam sind wir stark“. Migrantinnen und Migranten geht es ähnlich wie den Frauen, die dieses Jahr 50 Jahre Frauenstimmrecht feiern: Solange keine effektive Chancengleichheit besteht, braucht es Gruppen wie die SP MigrantInnen, die sich konkret um deren Anliegen kümmern. „Erst wenn es uns irgendwann nicht mehr braucht, haben wir unser Ziel erreicht“, erläutert Sutha Ganapathipillai.
Kontakt: Sutha Ganapathipillai, Co-Präsident der SP MigrantInnen Solothurn, Tel. 079 959 65 49 www.sutha.ch, sutha.g@gmx.ch