Ambulante physiotherapeutische Versorgung im Kanton Solothurn sicherstellen – Angebot an Fachkräften ausschöpfen!
Mit einem Auftrag im Kantonsrat will die Fraktion SP/junge SP erreichen, dass das Angebot an Fachkräften im Bereich der physiotherapeutischen Versorgung im Kanton Solothurn besser ausgeschöpft wird.
Wer als Physiotherapeut:in tätig ist, braucht eine Berufsausübungsbewilligung. Die Ausstellung dieser Bewilligung wird im Kanton Solothurn sehr streng gehandhabt. So benötigt jede Fachkraft neben einer Anerkennung des Schweizerischen Roten Kreuzes eine Anerkennung eines Bachelordiploms einer anerkannten Fachhochschule. Gemäss SP-Kantonsrat Matthias Anderegg führt dieses Zulassungsverfahren faktisch zu einem Berufsverbot für physiotherapeutische Mitarbeitende, die sich im SRK-Anerkennungsverfahren befinden. Sie dürfen nämlich erst über die obligatorische Krankenpflegeversicherung abrechnen, wenn sie auch das Bachelordiplom vorweisen können. In anderen Kantonen wird dies wesentlich pragmatischer gehandhabt.
Um das Arbeitsvolumen bewältigen und die Patientinnen und Patienten betreuen zu können, ist die Branche seit Jahren auf ausländische Fachleute angewiesen. Heute sind 2/3 der anerkannten Diplome beim SRK ausländische. Sehr viele dieser Physiotherapeut:innen müssen jedoch noch ein Berufspraktikum in der Schweiz absolvieren. Dieses dauert zwischen 3-12 Monate. Dass Praxen solche Praktika ermöglichen, ohne dass die Leistungen abgerechnet werden dürfen, ist illusorisch. Schliesslich handelt es sich hier nicht um Studierende, sondern um voll ausgebildete Berufsleute mit – aus Schweizer Sicht – einem Manko in einem fachlichen Bereich.
Aus diesen Gründen soll der Regierungsrat beauftragt werden, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten ab bestandenem Precheck im Rahmen des SRK-Anerkennungsverfahrens angestellt werden und arbeiten können.
Zitat Matthias Anderegg, Kantonsrat SP:
«Ohne diese administrative Vereinfachung bei der Anerkennung der physiotherapeutischen Mitarbeitenden können wir die ambulante Versorgung von Patientinnen und Patienten im Kanton Solothurn in Zukunft kaum aufrechterhalten.»
Fraktion SP/junge SP
Fabian Müller, Fraktions- und Parteisekretär
weitere Auskünfte:
Matthias Anderegg, Kantonsrat, 079 311 89 11
Markus Ammann, Fraktionspräsident, 079 592 49 16
